News Winter 2019/2020

Was hat Saison?

Die Zeiten, als Kohl als „Armeleuteessen“ zählte, sind längst vorbei. Mittlerweile ist Kohl in der Alltagsernährung integriert und gehört zur gesunden Winterküche. Der Grünkopf Wirsing lockt mit seiner herausstechenden Farbe und seinem intensiven Geschmack. Wirsing enthält viel Vitamin C, Eiweiße, Fette, verwertbare Kohlenhydrate, Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen und Magnesium. Gleichzeitig ist er ein super Lieferant an sekundären Pflanzenstoffen und reichlich Ballaststoffen. Kohlgerichte sind am bekömmlichsten, wenn sie mit Kümmel, Fenchel oder Bohnenkraut gewürzt sind. Kohl hat außerdem eine heilende Wirkung, was auf die zahlreichen Inhaltsstoffe zurückzuführen ist. Als natürliches Heilmittel kann Kohl zum Beispiel eingesetzt werden bei Geschwüren, Wundheilung und Gelenkbeschwerden als Kohlwickel, als Saft bei Verdauungsbeschwerden, Verstopfung und Sodbrennen. Kohl ist gut für die Haare, die Nägel sowie für das Bindegewebe.

Die verschiedenen Kohlsorten sind nicht nur im Geschmack unterschiedlich, sondern auch in ihrem Aussehen. So zum Beispiel ist der Kohlrabi eine essbare Knolle und Rosenkohl der kleinste blättrige Kohl.

Blaukraut oder Rotkraut? Das ist abhängig vom Säuregehalt des Bodens. Bei sauren Böden färben sich die Blätter eher rot und in basischen Böden werden sie bläulich. Auch die Würze kann die Farbtendenz beeinflussen. Mit Zucker wird der Kohl eher blau und mit Essig färbt er sich rötlich und wird als Rotkraut bezeichnet.

Interview

mit dem stellvertretenden Küchenchef bei Löwenzahn, Gorden Kremp

Warum möchtest du für Kinder kochen?

Mir liegt eine gesunde Ernährung der Kinder im Schulalltag sehr am Herzen. Eine gesunde Ernährung unterstützt die Konzentration, das Immunsystem und hält fit.

Worauf achtest du bei deiner Ernährung?

Ich achte darauf, gesunde und abwechslungsreiche Lebensmittel auszuwählen, um immer frisch und ausgewogen zu kochen.

Worauf sollten deiner Meinung nach Kinder und Jugendliche in Bezug auf Ernährung achten?

Meine Empfehlungen sind saisonales Obst und Gemüse frisch zuzubereiten, welches im besten Fall auch biozertifiziert ist. Zudem rate ich Kindern und Jugendlichen, Fast Food sehr selten zu essen, da durch bestimmte Verarbeitungsprozesse die Nährstoffe in Lebensmitteln für Fast Food Produkte verloren gehen.

Mein Tipp ist es, eine definierte Menge an Süßigkeiten auf die Woche verteilt in einer „Naschbox“ zusammen zustellen. 

Die Zutatenliste ins Visier genommen

Der Einkauf wird immer anstrengender, durch mehr Werbeslogans auf den  Verpackungen, wie z. B.:

  • „ohne künstliche Farb- und Aromastoffe“
  • „ohne Geschmacksverstärker“
  • „100 % natürlicher Geschmack“

In Fachkreisen bezeichnet man solch eine Darstellung als „Clean Labelling“, welches den Verbraucher dazu verleiten soll, vermeintlich natürliche Lebensmittel zu kaufen. Jedoch werden von den Herstellern deklara­tionsfreundliche Alternativen eingesetzt, die eine ähnliche Wirkung haben und nicht als Zusatzstoff gekennzeichnet werden müssen.

Ergebnisse einer Untersuchung der Verbraucherzentralen:
Bei 92 % der Produkte mit dem Label „ohne Geschmacks­verstärker wird der Geschmacksverstärker Hefeextrakt eingesetzt. Bei 62 % der mit „ohne Farbstoffe“ oder „ohne künstliche Farbstoffe“ beworbenen Lebensmittel wird mit anderen Zutaten gefärbt. Wird auf dem Etikett „ohne künstliche Aromen“ geworben, kommen bei 71 % der Produkte andere Aromen zum Einsatz, die laut Gesetz als nicht künstlich gelten, aber trotzdem im Labor hergestellt werden.

Wichtig ist, sich beim Einkauf nicht vom Äußeren täuschen zu lassen und stattdessen lieber doch noch einmal nachlesen, was wirklich drin ist. Als Richtlinie gilt: „Je länger das Zutatenverzeichnis, desto weniger sollte ich von dem Lebensmittel essen“.

Winter-Smoothie

Ihr braucht:

  • 1 reife Banane
  • 1 Birne
  • Saft einer Orange oder etwas Direktsaft
  • 5 Blätter Wirsing
  • 100 g Kokosmilch
  • 50 g stilles Wasser

Alle Zutaten gut waschen. Beim Wirsing sollte der Strunk entfernt werden sowie bei der Birne das Kerngehäuse. Alles zerkleinern und in einen Mixer oder Messbecher geben. Kokosmilch und Wasser dazu geben und mithilfe eines Pürierstabes mixen bis eine sämige und cremige Konsitenz entsteht.

In Zahlen

Folat ist ein wasserlösliches Vitamin und im Wirsing dreimal mehr enthalten als im Weißkohl. Die synthetisch hergestellte Variante ist die Folsäure. Der tägliche Bedarf an Folat liegt bei Kindern unter 4 Jahren bei 120 Mikrogramm, bei 4–7 Jährigen bei 140 Mikrogramm und bei Kindern im Alter von 10–13 Jahren bei 240 Mikrogramm. Teenager und Erwachsene benötigen täglich 300 Mikrogramm Folat. Folatreiche Lebensmittel sind grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Eigelb oder Leber. Laut der aktuellen Nationalen Verzehrs­studie wird die tägliche Aufnahme von 300 Mikrogramm bei mehr als 50 % der Erwachsenen nicht erreicht. Also ran an den Salat!

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Neben einem Einblick in unsere Küche informieren wir Sie vierteljährlich auch über das saisonal verfügbare Gemüse und Obst.